Allmannajuvet

Die Zinkgruben in Allmannajuvet sind eine stillgelegte Grubenanlage in Sauda im Ryfylke.

Architekt:
Zumthor & Partner (Atelier Peter Zumthor & Partner)
Abgeschlossen:
2016
Allmannajuvet.
Allmannajuvet. Foto: Fredrik Fløgstad, Statens vegvesen

Von 1881 bis 1899 wurde hier Bergbau betrieben. Die Gruben mit ihren 168 Beschäftigten und die Verschiffung von Erz ins Ausland sorgten für ein reges Treiben im Dorf. Der Bergbau war ein Vorläufer des später folgenden Ausbaus der Wasserkraft und der Ansiedlung von Industriebetrieben in Sauda. Diese Epoche ist ein wichtiger Teil der Geschichte von Sauda. Zumthors Aufgabe bestand darin, die Industriegeschichte von Sauda zu vermitteln und die alten Gruben für die Besucher attraktiver und zugänglicher zu gestalten.

Um die einzigartige, auf natürliche Art und Weise entstandene kulturelle Qualität dieser historischen Anlage zu bewahren und das Erlebnis einer Bergbaugesellschaft zu vermitteln, wurde vom Architekten ein dezenter Ausdruck gewählt. Die Architektur besteht u.a. aus drei schlichten Gebäuden: einem Museumsgebäude zur Darstellung der Bergbaugeschichte, einem Café sowie einem Servicegebäude an der Fernstraße. Die Gestaltung der einfachen, spektakulären Gebäude in der Schlucht folgt der industriellen Bautradition und ist an das Gelände gut angepasst.

Der Parkplatz wurde zu einem offenen Platz mit einer mächtigen, sich schlängelnden Trockensteinmauer als Abschluss zum rauschenden Storelva-Fluss erweitert.

Für Allmannajuvet

Steilneset

Die Geschichte wird anhand von Auszügen historischer Quellen sowie durch Kunst und Architektur von internationalem Format vermittelt.

Architekt:
Zumthor & Partner (Atelier Peter Zumthor & Partner)
Künstler:
Louise Bourgeois
Abgeschlossen:
2011
Steilneset. Foto: Jarle Wæhler, Statens vegvesen

Dabei entstand eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen der Bildhauerin Louise Bourgeois und dem Architekten Peter Zumthor.

Von Bougeois wurde ein Stuhl mit fünf Gasflammen entworfen, der sich in sieben ovalen Spiegel spiegelt, die kreisförmig um den Stuhl angebracht sind. Dieses Kunstwerk wurde in einem quadratischen Gebäude mit dunklen Glaswänden und Stahldach aufgestellt, das von Zumthor entworfen wurde. Das Gebäude ist ein markanter Anziehungspunkt und steht in deutlichem Kontrast zur offenen, rauen Umgebung.

Zur architektonischen Gestaltung Zumthors gehört ebenfalls eine 125 Meter lange Gedenkhalle mit jeweils einem angestrahlten Fenster für jedes der Opfer, das in der Finnmark hingerichtet wurde. Die Halle ist aus einem Segeltuch gefertigt, das an einem äußeren Pfahlfundament mit Stahlseilen befestigt ist. Das spezialgefertigte Segeltuch muss starken Stürmen standhalten können, während die schmale Holzkonstruktion den Naturkräften widerstehen muss, die jederzeit damit drohen können, die gesamte Konstruktion auf das Wasser zu wehen. Zumthor ist für seine Kompromisslosigkeit bekannt und hat erneut aus einem Gebäude alles geholt, was es verkraftet und zulässt.

Beim Betreten der Gedenkhalle befinden sich die Besucher etwas abseits in einem langen, schmalen Gang aus Holz, ca. 60 cm über dem darunter befindlichen Segeltuch in einigen Metern über dem Erdboden. Das Tuch ist an der Außenkonstruktion festgespannt und absolut stabil, lädt jedoch nicht zum Anlehnen ein. Die Innenseite des Tuches ist schwarz, und an der Wand ist jedes einzelne der 91 Todesurteile zu lesen. Neben jedem dieser 91 Urteile befindet sich ein Fenster, das in unterschiedlicher Höhe aus dem Tuch herausgetrennt wurde. Vor jedem Fenster hängt eine einzelne Glühlampe an einer einzelnen Schnur. Diese Glühlampen sind die einzige Lichtquelle in diesem Raum. Die Gedenkhalle vermittelt ein besonders wirkungsvolles, physisches Erlebnis der beschriebenen Schicksale. Zumthor ist es zweifelsohne gelungen, einen emotionalen Raum zu schaffen.

Die Gedenkhalle wurde nahe der vermuteten Hinrichtungsstelle errichtet.

Für Steilneset