Der Künstler hat auf Auftrag der Staatlichen Norwegischen Straßenverwaltung einen Parkplatz an der Landstraße Fv 27 in ein Mosaikwerk auf einer Fläche von 260 m2 umgewandelt. Foto: Harald-Christian Eiken (vmproduksjon.no)

Auf der Landstraße Fv 27 hat man von mehreren kleineren Parkplätzen eine schöne Aussicht auf das Rondanemassiv. Bei seiner Arbeit mit dem Kunstwerk entlang der Straße war es dem Künstler wichtig, den bereits vorhandenen Platz zu nutzen, um neue Eingriffe in die Natur zu vermeiden.

„Ich hatte vorgeschlagen, ein Mosaik in Kjøllen zu gestalten, um dort den etwas unscheinbaren Parkplatz in eine Sehenswürdigkeit umzugestalten“, so Faldbakken. „Es ging mir dabei um die Gestaltung eines großen, horizontalen Bildes, auf dem man stehen kann, während man die Aussicht auf sich wirken lässt. Eher wie ein Stück Fahrbahndecke, über das man fährt, als ein Werk, um das man geht und es betrachtet.“

Matias Faldbakken bei seiner Arbeit mit dem Werk „Schuldner“. Foto: Harald Christian Eiken (vmproduksjon.no)
Matias Faldbakken bei seiner Arbeit mit dem Werk „Schuldner“. Foto: Harald Christian Eiken (vmproduksjon.no)

Das fertige Kunstwerk wurde aus hellem und dunklem Granit gefertigt und besteht aus 26 000 Steinen à 10×10 cm. Es ist eine monumentale Zeichnung aus Steinen, die von professionellen Steinsetzern verlegt wurden. Die Arbeit misst insgesamt 20×13 Meter.

„Mit einem Mosaik in Rondane ist ein Bild aus Stein entstanden; Stein, der sozusagen zum Gebirge zurückgeführt wird. Es handelt sich somit um ein Materialbild, das der Natur standhält und dem auch die Natur standhält“, kommentiert der Künstler.

Das Mosaik als Ausdrucksform gibt es schon seit vielen Tausend Jahren und ist eines der ältesten bewahrten Bildformate. Bekannte Mosaike wie z.B. Mesopotamien, Griechenland, Pompeji und Herculaneum sind oft auf dem Boden verlegt und können betreten werden.

Das fertige Kunstwerk wurde aus hellem und dunklem Granit gefertigt.
Das fertige Kunstwerk wurde aus hellem und dunklem Granit gefertigt. Foto: Harald Christian Eiken (vmproduksjon.no)

„Schuldner“ ist die Zeichnung des Künstlers einer kleinen Büste aus Holz, die sich in der Sammlung des Nationalmuseums in Oslo befindet. Bei der Büste handelt es sich vermutlich um einen Christuskopf aus dem 12. Jahrhundert. Dieses Motiv ist von Faldbakken mehrmals verwendet worden.

Der Titel „Schuldner“ beruht laut Aussage des Künstlers auf der Annahme, dass das, was die Menschen in einer globalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zusammenhält, die Vorstellung und das Gefühl von Schuld sein kann.

„Ein Schuldner ist das gleiche wie ein Debitor, bei dem es um eine Person geht, die aufgrund einer Forderung Verpflichtungen hat. Jemand, der noch etwas offen hat. Die unterschiedlichen Zeichnungen, die ich vom (Christus-)Kopf angefertigt habe, sind mein Versuch, ein ‚Porträt der Schuld‘ zu schaffen“, erzählt Matias Faldbakken.

Künstler: Matias Faldbakken
Bauunternehmer: Norheim Naturstein AS
Bauherr: Staatliche Norwegische Straßenverwaltung