Balancieren auf den Trittsteinen bei Flut. Foto: Frid-Jorunn Stabell, Statens vegvesen

Auf dem Rastplatz Trælvikosen im südlichen Helgeland nehmen 55 Trittsteine die Besucher trockenen Fußes über den Sandstrand, bevor die Flut einsetzt.

Das Gezeitenprojekt auf dem neuen Rastplatz Trælvikosen ist eine präzise horizontale Linie aus rechteckigen Steinen, die über den Sandboden bis zu einer kleinen Insel mit Blick auf den Torghatten führt. Bei Ebbe sind die Steine vollständig sichtbar und bei Flut komplett unter Wasser.

Neben den Trittsteinen gehört zum Rastplatz ein neu angelegter Schotterparkplatz, Tische und Bänke sowie ein Weg zum Strand mit den Trittsteinen.
Mit ihrer Gezeiteninstallation will Snøhetta die sich langsam verändernde Natur erkennbar machen.

„Wenn sich das Wasser zurückzieht, ist der schöne Sandboden zu sehen mit den kleinen Spuren der Wattwürmer und der Schnecken, zusammen mit den runden Steinen in allen möglichen Formationen“, erklärt Thea Kvamme Hartmann von Snøhetta.

Der Rastplatz Trælvikosen an der Landstraße Fv 17 in Brønnøy.
Der Rastplatz Trælvikosen an der Landstraße Fv 17 in Brønnøy. Foto: Frid-Jorunn Stabell, Statens vegvesen

Ganz anders verhält es sich, wenn mit der Flut das Wasser zurückkommt.
„Dann verändert sich das Bild, genauso wie das Erlebnis der Landschaft. Es dauert gar nicht lange, doch gleichzeitig hat man das Gefühl, die Zeit würde stillstehen, wenn das Wasser Millimeter für Millimeter ansteigt“, so Hartmann.

„Einen Pfad aus 55 schweren Steinen bei einem ständig steigenden und sinkenden Wasserspiegel anzulegen, erfordert eine gute Planung mithilfe der Gezeitentabelle als Richtschnur“, berichtet Idar Flostrand von der Baufirma OK Kristoffersen. „Wind und Wetter wechselten sich immer wieder ab, doch ungefähr vier Stunden konnten wir jedes Mal effektiv arbeiten, bevor uns die Flut wieder an Land schickte“, erklärt er.

Trælvikosen bietet einen wunderschönen Blick auf den Torghatten.
Trælvikosen bietet einen wunderschönen Blick auf den Torghatten. Foto: Frid-Jorunn Stabell, Statens vegvesen

Eilif Trælnes, Bürgermeister von Brønnøy, freut sich über den neuen Rastplatz mit seinen besonderen Qualitäten.
„Die Projekte der Norwegischen Landschaftsrouten spielen eine wichtige Rolle, da sie auf die Region Sør-Helgeland im In- und Ausland aufmerksam machen.“

„Außerdem sind die Menschen neugierig auf Trælvikosen. Wer hat schließlich nicht einmal Lust, übers Wasser zu gehen?“, fragt Trælnes.