Havøysund an der Finnmarksküste. Foto: Frid-Jorunn Stabell, Statens vegvesen

Roni Horns Kunst besteht aus zwei Glasobjekten in einer von Architekten entworfenen Holzhütte. 

Ohne Titel („Ich hasste die Berge und die Hügel, die Flüsse und den Regen. Ich hasste die Sonnenuntergänge von welcher Farbe auch immer, ich hasste die Schönheit des Landes und seine Magie und das Geheimnis, das ich nie erfahren würde. Ich hasste seine Gleichgültigkeit und die Grausamkeit, die Teil seines Zaubers war.“) 2013 - 15

Die amerikanische Künstlerin Roni Horn lebt in New York und ist eine der gefragtesten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihre Arbeiten werden weltweit in Kunstgalerien und Museen ausgestellt. Horns Kunstwerk umfasst ein breites Medienspektrum, inklusive Fotografien, Skulpturen, Zeichnungen und Bücher. Nicht zuletzt ist Horn für ihre monumentalen Skulpturen aus Glas bekannt.

Roni Horn, wiedergegeben mit Erlaubnis der Künstlerin.
Roni Horn, wiedergegeben mit Erlaubnis der Künstlerin. Foto: Frid-Jorunn Stabell, Statens vegvesen

Die Installation der Künstlerin in Ørahaugen in Havøysund besteht aus zwei zylindrischen Glasobjekten, die das Licht zum Betrachter zurückreflektieren. Massivität und Volumen fallen sofort ins Auge. Die Objekte strahlen eine Stille an einem rauen und doch schönen Flecken Erde aus, bei dem das sich verändernde Licht – Mitternachtssonne, Nordlicht und Dunkelheit im Winter – immer wieder für neue Stimmungen sorgt.

Das Gebäude, das die Kunstinstallation umschließt, wurde von Jensen & Skodvin Arkitekter entworfen und ist ein integrierter Teil des Kunstwerkes. Es ist ein einfaches, dezent gestaltetes Haus ohne Fenster. Die Innenwände sind mit Torf verkleidet, und der Dachstuhl, der das natürliche Licht vom Dach filtert, verleiht dem Kunsterlebnis wichtige Dimensionen.

Das Gebäude ist ein integrierter Teil des Kunstwerkes.
Das Gebäude ist ein integrierter Teil des Kunstwerkes. Foto: Frid-Jorunn Stabel, Statens vegvesen

Gemeinsam mit dem Steilneset Memorial in Vardø stärkt die Kunstinstallation in Havøysund die Position der Finnmark auf der internationalen Kunstkarte. Das Steilneset Memorial wurde zum Gedenken an die Opfer der Hexenprozesse im 17. Jahrhundert in der Finnmark errichtet und von I. M. Königin Sonja vor zehn Jahren, am 23. Juni 2011, feierlich eröffnet. Diese besondere Geschichte hat zusammen mit dem brennenden Stuhl von Louise Bourgeois und der Architektur von Peter Zumthor weit über Norwegens Landesgrenzen hinaus für Interesse gesorgt.

Mit Roni Horns Kunstwerk in Havøysund wird die Finnmark als Besucherziel noch attraktiver, da es sich hierbei um eine weitere Kunstinstallation einer Künstlerin mit internationalem Format handelt. Roni Horns Kunstwerk kann seit dem 16. Juni 2021 vor Ort in Havøysund besucht werden und ist damit für das Publikum geöffnet.

Architekt: Jensen & Skodvin Arkitektkontor